Vieles wurde bereits über die Trves geschrieben – von kurzen Randbemerkungen bis hin zu ganzen Büchern. Doch viel von dem, was geschrieben steht, ist hinzugedichtet, verfälscht oder schlichtweg erfunden. Tatsächlich ist nur Weniges von gesicherter Erkenntnis, was die Geschichte des Koru-Tschakar-Struvs und seiner Krieger angeht. Und so kann ein Versuch, die Fakten frei vom Pathos der Legenden darzustellen, lediglich in dieser kurzen Zusammenfassung enden. Dies also ist unsere Geschichte.
Die alten Quellen belegen, dass die Ländereien der jetzigen, leblosen Wüste zur Zeit der alten Stämme eine weite, nicht fruchtlose Ebene darstellten. Es waren diese Ländereien, die ein seltsames Geschlecht beherbergten: Ein Volk, dessen Fremdartigkeit sich nicht allein in seinem Äußeren und Gebaren zeigte, sondern allem voran in dem scheinbar irrationalen Verlangen, zu Kriege zu ziehen und zu kämpfen. Ihre Überlegenheit in vielerlei Dingen – gegenüber ihren lose organisierten Nachbarstämmen – machte sie damit zu einem gefürchteten Gegner. Es waren wenige, deren Widerstand gegen die, die man einfach „Die Eroberer“ nannte, länger währte als wenige Tage. Bald schon waren große Teile des Kontinents von ihnen unterworfen, aber es erschien, als hätte nichts ihren Expansionsdrang und Schlachtenhunger stillen können.
Nur wenig Genaues ist bekannt über das Ende der Eroberer, aber es darf als gesichert betrachtet werden, dass es die sogenannte „Schlacht der Götter“ war, die nicht nur den Ort ihrer Herkunft zerstörte, sondern auch auf ungeklärte Weise die Macht ihrer Krieger brach. Nach und nach verschwand das Geschlecht der Eroberer völlig vom Antlitz Akhar Nth´tars. In diese zeitlich recht unbestimmte Periode fällt die Gründung des Kriegerbunds der Trves. Dabei verbleibt im Dunkeln, ob es die Letzten der Eroberer selbst waren, welche die Krieger in ihre Geheimnisse einwiesen, oder ob lediglich ihr ausgedehntes Erforschen der Überreste dafür verantwortlich ist, dass die Trves das Erbe der Eroberer für sich beanspruchten. Zu diesem zählte vor allem die Festung am Fuße der Felsengrenze oder wie wir es heute nennen: das Koru-Tschakar-Struv.
In den Jahrhunderten der Periode der zweiten Dämmerung entwickelte sich der Bund der Trves durch stetiges Wachstum zu einer militärischen und politischen Institution. Aus dieser Zeit stammen viele der in der Literatur verschiedenster Kulturen festgehaltenen Heldensagen, deren Verbreitung für weiteren Zulauf von Kriegern selbst aus entlegeneren Gebieten sorgte.
Der wachsende Einfluss und der bis dahin tadellose Ruf der Kriegerkaste bewirkte, dass die Trves mehr und mehr von den Herrschern der umliegenden Gebiete umworben wurden. Entgegen der von den Gründern des Kriegerbunds proklamierten Neutralität asoziierten sich die Trves daraufhin während der Dynastie der Zvros mit den Herrschern von Yl´Tarrh. Unter Dmo Zvros kam es in Folge einer provozierten Eskalation zum offenen Kampf mit den Nachbarvölkern. Der Krieg weitete sich rasch aus und überzog schließlich den gesamten Ostteil des Kontinents. Gerade schien es, als würde die Allianz aus Trves und Yl´Tarrh siegreich aus den entscheidenden Schlachten hervorgehen, da formierte sich, angefacht durch die Greueltaten Dmo Zvros´ an der Zivilbevölkerung, in den Reihen der Krieger der Widerstand, angeführt durch den Kommandanten Koru Tschakar. Glaubt man den Erzählungen, so wurde in einer dramatischen Schlacht Dmo Zvros mit seinen engsten Mitstreitern gestellt und getötet. Im Zuge einer umfassenden Reform der Trves und dem Staatswesen von Yl´Tarrh gleichermaßen wurden die Krieger des Struvs zu dem, was sie heute sind.