- von Swantevit -
Tja, das mag sich mancher fragen, der sich zwischen Port Vain, Elfendorf und Hochebene bereits bestens auskennt. Vielleicht hat er auch Drachenhort und ein paar Inseln gesehen, war im Dschungel und der Wüste unterwegs, aber Umjak?
Zugegeben, Umjak liegt nicht auf den Hauptrouten unserer Welt, sondern ein klein wenig abseits – dennoch gibt es genügend Gründe, sich Umjak anzusehen.
Vermutlich hat mich unser Kommandant Brieseltrim deshalb aufgefordert, hierzu einen Bericht zu schreiben. So will ich hier also einen kleinen Reiseführer vorlegen und auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in und um Umjak nicht unerwähnt lassen, zumal man doch hört, dass einige Einheimische sich über mehr Tourismus doch sehr freuen würden.
Natürlich gibt es, wie bei jedem schönen Platz auf Erden, bereits einige Insider, die Umjak längst zu ihrem favorisierten Reiseziel machten. Sie schauen sehr regelmäßig vorbei, sei es auch nur, um in der sehr gemütlichen Kneipe einzukehren und die lokalen Spezialitäten zu genießen oder, man glaubt es kaum, sich in der hiesigen Post auf ein Schwätzchen zu treffen.
Doch Umjak hat mit seinem Flair und seiner Ursprünglichkeit ganz bestimmt das Potenzial, für noch mehr Gäste ein unvergessliches Reiseerlebnis zu bieten, und sei es auch nur als Ausgangsbasis zu Ausflügen ans Nordmeer, den Kandritempel und den Nordsumpf. Doch dafür muss man tatsächlich erst einmal wissen: Wie komme ich dahin?
Der Weg nach Umjak ist beschwerlich und da Umjak im hohen kalten Polar liegt, sollte man sich unbedingt warme Sachen einpacken. Man lässt zunächst das Elfendorf hinter sich und reist durch den Wald in den hohen Norden. Weiter geht es durch die Lilientundra, vorbei an recht frechen Schneehasen, orientiert sich dann nach Norden und begibt sich so in den Nordsumpf. Dieser ist natürlich auch via Moulokin erreichbar, falls dies dem einen oder anderen für die Anreise kommod erscheint. Die Reise durch den Sumpf ist lang und entmutigend, aber hier muss man sich einfach durchbeißen. Man kann sich hier durchaus verlaufen und es könnte hilfreich sein, so man vom rechten Weg abkommt, dass man den Bericht des Generals Heini schon gelesen hat, der einiges Wissenswertes zu der hier zu findenden Torfstecherei beschreibt. Nach langem Wandern wird man schließlich südlich eines Moorsees geführt und so nach Umjak gelangen.
Nach einem ersten Rundgang sollte man sich in der netten Kneipe stärken und die anwesenden Einheimischen um Unterkunft bitten, denn ein Hotel findet man hier leider nicht. Doch was nicht ist, kann ja noch werden, sollte die Nachfrage der Gäste steigen. Es gibt aber bereits einige sehr hübsche Heime von Sehern, die bestimmt auf Nachfrage Unterschlupf gewähren. So sind sehr pittoresk gelegene Anwesen direkt am See zu finden, aber auch im Hinterhaus der örtlichen Schilfschneider oder gar in einer der hochkarätigen Sehenswürdigkeiten des Fischerdorfes, der Dorfeiche.
Und so wären wir auch schon beim nächsten Punkt.
Schon beim ersten Betreten des kleinen Dorfes wird die riesige alte Eiche mitten auf dem Hauptplatz auffallen. Sie ist so bemerkenswert, weil sie tatsächlich der einzige Baum in dieser sonst durch karge polare Vegetation geprägten Landschaft ist. Die Einwohner nennen sie auch die ewige Eiche und der Priester gibt gerne ein wenig Auskunft dazu. Es lohnt sich durchaus, den Baum ein wenig genauer zu betrachten.
Direkt am Platz stehen die Häuser der Schilfschneider und Fischer, die hier seit vielen Generationen ihr Handwerk ausüben. Etwas abgelegener findet sich die Weberei des Ortes, sie scheint jedoch zurzeit geschlossen zu sein. Auch die kleine Kirche mit ihren Fenstern sollte man sich anschauen, ein Schwätzchen mit dem Priester gibt bestimmt Anregungen für Unternehmungen in der Umgebung.
Als weitere Touristenattraktion hörte ich von Roger, der singenden Ziege. Vor Ort traf ich jedoch nur die unglücklichen Besitzer an, die wohl ein Problem mit ihr haben. Außerdem war ein gar grässliches Geräusch zu vernehmen, sodass ich schnell das Weite suchte.
Aber auch das Umland von Umjak hat einiges zu bieten.
Östlich von Umjak kann man gleich hinter dem See eine alte Ziegelbrennerei finden. Unzweifelhaft stammen die gebrannten Ziegel, aus denen die Häuser in Umjak gebaut sind, aus dieser Brennerei. Vor einem Besuch sollte man sich aber erkundigen, es gibt bereits Literatur über die zu erwartenden Abenteuer.
Ebenfalls im Osten ganz unweit der Brennerei liegt das Hagglingmoor, in dem viele Gefahren und Herausforderungen warten. Es sollte deshalb nur von erfahrenen Kämpfern in einer Reisegruppe besucht werden. Vielleicht findet sich ja ein tapferer Trves, der eines Tages hierzu einen Bericht verfasst.
Neben diesen raueren Reisezielen im Osten ist auch der Westen von Umjak sehr reizvoll. Hier findet sich zunächst das Nordmeer, das, zumindest theoretisch, eine weitere Möglichkeit bietet, hierher zu reisen. Es gibt unweit von Umjak ein Handelskontor der Nordmeerflotte, das aber zurzeit nicht angefahren zu werden scheint. Die stolzen Wikinger halten aber die Stellung und passen auf die Lagerhäuser auf. Wer weiß, ob es trotz der Stürme auf dem Nordmeer in Zukunft möglich ist, den Schiffsverkehr wieder aufzunehmen.
Ein wenig nördlich kann man, etwas versteckt, den Klippentempel der Kandri finden. Er bietet viel Sehenswürdiges und wer mag, kann hier natürlich seine Erfahrung im Kampfe beträchtlich erweitern. Der Klippentempel birgt Geheimnisse, die auch im Struv Aufmerksamkeit erlangt haben und wer sie löst, darf auf Belohnung hoffen.
Ebenfalls an der Küste findet sich noch ein kleiner Schrein. Der Schrein ist der Göttin Sehanine gewidmet und die Waldelfe Nimanel, die den Schrein bewacht, erzählt gerne über Elfen und deren Götter und verweist auch auf Bibliotheken, in denen mehr zum Thema zu erfahren ist.
Da dieser Bericht ja in erster Linie an Kämpfer geht, sei noch erwähnt, dass in der Gegend eine Waffe erbeutet werden kann, die sich außergewöhnlich gut für Finten und Waffentrick eignet.
Zum Schluss sei noch gesagt, dass sich in Umjak, so klein und abgelegen es auch sein mag, selbstverständlich alle notwendigen Einrichtungen des öffentlichen Lebens finden. So gibt es einen Laden ebenso wie eine Post. Die Kneipe gefällt nicht nur mit einem nahrhaften und wiewohl für Wald- und Stadtbewohner exotisch anmutenden, auch sehr schmackhaften Angebot. Als besonderes und bisher meines Wissens alleinstehendes Angebot findet man hier eine rustikale Freilufttoilette, die den Gang zum Örtchen immer wieder zu einem echten Erlebnis werden lässt.
Nun, mit diesem allerletzten Punkt will ich dann auch schließen und wünsche allen Reisenden viele schöne Erlebnisse im fernen Umjak!
Swantevit, im Range eines Takal’Mor