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Die Geheimnisse der Tanjian-Gilde

- von McDee -

Lange Zeit habe ich einen Bogen um das Gebiet der Tanjian gemacht, denn irgendwie waren sie mir nicht geheuer. Doch durch Brieseltrims Auftrag, ihre Geheimnisse zu erforschen, überwand ich schließlich meine Berührungsängste.

So begab ich mich in das ferne Drakonien, wo sich die Tanjiangilde befindet. Das ist ganz schön weit weg und gar nicht so einfach zu finden. Deshalb möchte ich den Weg dorthin einmal kurz beschreiben.

Ein klarer Bergsee bildet den Eingang nach Drakonien. Glücklicherweise gibt es dort Ruderboote, sonst hätte ich womöglich noch auf die andere Seite schwimmen müssen. Dort beginnt auch schon der Drakonierwald. Durch eine Lücke in den Büschen gelangte ich auf einen Trampelpfad, passierte eine Lichtung, vorbei am Haus des Magiers Paracelsus, und kam schließlich zu einer weiteren Lichtung, an deren südlichen Rand ein riesiger Bach entlangfließt. Diesen galt es möglichst trockenen Fußes zu überqueren. Als ich ihn endlich mit viel Überwindung und Anlauf übersprungen hatte, stand ich auch gleich vor einem noch größeren Problem, denn ein großer Felsen verhinderte das Weiterkommen auf dem, was wohl mal ein Weg in östlicher Richtung gewesen war. Da blieb mir nichts anderes übrig, als wieder über den Bach zu springen und einen Weg durch das Unterholz zu suchen. Endlich am Felsen vorbei und zurück auf befestigtem Untergrund ging ich am Baum des Zauberers Asaniel vorüber, weiter in östlicher Richtung. In dichtem Nebel erkannte ich gerade so die Umrisse eines großen Gebäudes. Geschafft – die Tanjian-Gilde ragte vor mir auf.

Was ich wohl für Geheimnisse in dem Gemäuer entdecken würde? Mutig klopfte ich gegen das Portal. Nachdem man mich eingelassen hatte, schaute ich mich ein wenig im Inneren um. Das Gebäude erinnert irgendwie an ein Kloster mit Kreuzgang, nur dass der Innenhof von einer Mauer umschlossen ist. Mit etwas Mühe gelang es mir dann doch, ein Loch in erreichbarer Höhe in der Mauer zu entdecken und nach innen zu schauen und dort erblickte ich sogleich einen schwarzen Kristall, der das Zentrum eines fernwestlichen Gartens bildete. Mit Schaudern erinnerte ich mich an die Dunkelzwerge und ihren Magier Za´domas, in dessen Auftrag ich mich vor einiger Zeit mal sehr genau mit ihm beschäftigen musste. Dabei fiel mir wieder ein, dass es irgendwo in diesem Gemäuer einen geheimen Zugang zum Eisdrachenschrein gibt, der ein Relikt birgt, bei dessen Anblick mich jeder Tanjian töten würde. In Gedanken roch ich förmlich das Mironium, aus dem das Relikt besteht, als mich plötzlich ein teilnahmslos herumlaufender Mensch anrempelte. Ich wollte ihm noch einen Fluch hinterherrufen, da fiel mir wieder ein, warum ich eigentlich hier war und schaute mich weiter um. Im Keller des Gebäudes entdeckte ich dann auch die Verwaltungs- und Trainingsräume der Gilde.

In den Trainingsräumen waren ein paar Tanjians beim Üben, aber ich konnte ihrer Art zu kämpfen irgendwie nichts abgewinnen. Dauernd unterbrachen sie ihre Übungen für Meditationen. Ich war ziemlich schnell gelangweilt und schaute mich deshalb lieber in den anderen Räumen um. Gegenüber des Trainingsraumes in einem spartanisch eingerichteten Büro traf ich Siamil, den Gildenchef. Er wollte aber gerade nicht gestört werden, weshalb er mich zu Orthosius schickte, der Siamils Vorgänger als Gildenchef war und eigentlich schon im Ruhestand ist. Orthosius fragte ich etwas über die Gilde aus und erfuhr die Namen der verschiedenen Clans, in denen die Tanjian organisiert sind. Leider wollte er mir nicht verraten, wo die jetzigen Clanchefs zu finden sind. Wo fängt man da bloß mit Suchen an?

Von Freunden erfuhr ich, dass man einen Clanchef über die schwarze Pyramide der Drakonier erreichen kann. Allerdings muss man sich dazu in der ersten Parallelwelt befinden. Ein passendes Kristallstück in die Vertiefung der roten Kristallsäule gelegt, teleportierte es mich zu Velgor, dem Chef des Shirokuma-Clans. Velgor lehrt das Geheimnis von „unaru“, und er erklärte mir, dass damit die Clanmitglieder des Shirokuma in der Lage sind, Gegner kurzzeitig so in Angst zu versetzen, dass ihre Angriffe schwächer werden und sie ihre Verteidigung vernachlässigen. Er hat auch eine schöne Axt, die er mir leider nicht freiwillig überlassen wollte. Sie ist recht kalt und scheint ganz ordentlich als Paradewaffe geeignet zu sein.

Gerüchteweise hörte ich von einem weiteren Clan in einem Sumpf in der Nähe der Nebelberge. Den Weg durch den Sumpf zu finden, war wirklich ein Abenteuer, aber irgendwann habe ich die Hütte von Kachtan tatsächlich am Ostrand des Sumpfes entdeckt. Kachtan ist Chef der Nekekami, welche das „kiri“ beherrschen. Dies ist ein schützender Nebel, in den sich die Clanmitglieder hüllen können. Kachtan trägt einen kleinen Dolch bei sich, der bei Katzenkriegern wohl sehr beliebt ist. Der Dolch scheint vergiftet zu sein. Außerdem ist er auch zum Parieren geeignet. Aber wer benutzt schon Dolche.

Ich erinnerte mich, dass ich schon vor langer Zeit bei einem meiner Abenteuer auf einen weiteren Clanchef gestoßen war, dem ich nun erneut einen Besuch abstattete. Todesmutig stürzte ich mich also wieder mit Segeldrachen ausgerüstet den großen Wasserfall in den Nebelbergen herunter. Geschickt flog ich direkt in die Höhle des Hobbits Hompel, welcher dem Clan Kumo vorsteht. Dieser Clan ist in der Lage, Gegner in einem Netz einzuspinnen und so zu bremsen. Sie nennen das „tsumugu“. Hompel hat einen interessanten Streitkolben dabei, welcher luftigen und reißenden Schaden macht und scheinbar auch nicht beschädigt werden kann. Eine meiner Lieblingswaffen. Leider gibt auch er seine Waffe nicht freiwillig her.

Ein weiterer Clan befindet sich im Katzmandu der zweiten Parallelwelt. Nanami, das Oberhaupt des Clans Okami, erzählte mir von der besonderen Fähigkeit ihres Clans. Durch das Geheimnis des „dogo“ sind die Clanmitglieder in der Lage, sich selbst im Kampf zu motivieren, wodurch ihre Angriffe verbessert werden. Nanami trägt ein Katana, welches im Kampf seltsamen Krach macht und sich einhändig führen lässt. Eine schöne Waffe.

Auf die Elementarebene der Luft hat sich das Oberhaupt des Clans Hagekata, Halessa, zurückgezogen. Halessa erklärte mir, dass ihr Clan die spezielle Fähigkeit des „tsume“ besitzt, welche eine spezielle waffenlose Kampftechnik für den Nahkampf ist. Wozu sie eine glitzernde Hellebarde braucht, konnte sie mir aber auch nicht erklären. In die Klinge dieser Hellebarde ist ein Edelstein eingearbeitet, der regelmäßig aufblitzt. Auch scheint sie für eine Parade geeignet zu sein. Genau kann ich das natürlich nicht beurteilen, mir als Zwerg ist sie einfach zu unhandlich.

Im Haus des Magiers Paracelsus, genauer gesagt, in seinem Schlafzimmer, verkehrt ein magischer Futon in den siebenten Himmel. Dort traf ich die Fee Ilisia, Clanchefin des Clans Kagekitsune. Die Kagekitsune beherrschen die Fähigkeit „kageodori“, mit der sie Angriffen besser ausweichen können. Ilisia besitzt eine magische Nadel, die allerdings so klein ist, dass sie wohl nur von Feen gezückt werden kann.

Orthosius erwähnte auch einen siebten Clan, Ryu, der aber nicht aufzufinden ist und anscheinend gar nicht existiert.

Richtige Geheimnisse konnte ich leider nicht lüften, aber es gibt doch einiges, insbesondere Waffen, die für uns Kämpfer von Interesse sind. Auch sollten wir, wenn wir mit Tanjian unterwegs sind und das Morgengrauen unsicher machen, Rücksicht auf sie nehmen, wenn sie mal wieder meditieren wollen. Dann schlagen sie im nächsten Kampf auch ordentlich zu und sind eine gute Unterstützung für jedes Team.

Verfasst von McDee, niedergeschrieben in der Schreibstube der Zwergenfestung von Lobomir.

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– Auftraggeber –

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