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„Geld her!“ – Alle wollen nur das Eine

- von MrMad -

Nachdem ich nun den Auftrag von Brieseltrim erhalten hatte, diesen Bericht zu schreiben, zog ich mich in meine Lieblingskneipe zurück, um mich in Ruhe mit meinem Thema zu befassen. Ich ließ mich in einer ruhigen Ecke nieder und bestellte mir erstmal ´nen leckeres Malzbier. Auf meinen Reisen bin ich schon in vielen Kneipen gelandet. Einige Kneipen stachen nicht nur durch ihre komischen Speisen, sondern auch durch ihre überhöhten Preise hervor. Eine sehr bekannte Kneipe ist die „Brutzelnde Pfanne“, tief unten in der Schreckensspitze – dort, wo schon so manch tapferer Held sein Leben ließ. Aber was nimmt ein Zwerg nicht alles für einen kleinen Hamster in Kauf?! Diese Kneipe ist zwar teuer, aber nicht die teuerste Kneipe im Morgengrauen. So gibt es Kneipen, welche gut und gerne um die 1.000 Goldmünzen für nur ein Gericht verlangen. Da ich aber nicht gewillt war und es bis heute nicht bin, solche Preise zu bezahlen, zog ich es vor, mich lieber in meiner geliebten Kneipe in Wilhelmsburg zu stärken.

Doch wenn man mal zurückdenkt und vergleicht, an welchen Stellen man damals und heute um sein schönes Geld gebracht wurde, wird man feststellen, dass sich da einiges geändert hat. Was habe ich mich immer aufgeregt, wenn ich unterwegs Richtung Elfendorf war und feststellte, dass mich mal wieder so eine dumme Elster bestohlen hatte. Klar, heute lacht man drüber, zückt seine Axt und streckt die Elster nieder. Doch damals war es nicht so einfach und endete meist damit, dass man geschlagen ohne einen Teil seiner Sachen weiter zog. Vor allem war es meist sehr traurig, wenn einem eine Waffe geklaut wurde, die man erst gerade für teures Geld in einem Laden erstanden hatte. Da man ja noch zu klein war, um solche Sachen zu ermetzeln.

Des Weiteren: Wie war man doch stolz, wenn man endlich einen starken Gegner erlegt und die Beute im nächstbesten Geschäft verkauft hatte. Da freute man sich noch, wenn einem der Ladenbesitzer dafür 200 Münzen oder sogar mehr in die Hand drückte. Heutzutage sind doch solche Beträge Peanuts und wen ärgert´s nicht, wenn er mal wieder nur einen Bruchteil des Wertes der Sachen bekommt, da der Händler mal wieder total pleite ist und so einen um seine schöne Beute bringt.

Und wer rannte früher nicht Robin von Locksley hinterher, um mal wieder von ihm etwas Geld zugesteckt zu bekommen? Und heute? Da hatte man mal wieder einen Laden gefunden, der einem den ganzen Kram abgekauft hat und rennt, nichts Böses ahnend, über die Hochebene und was passiert? Der gute alte Robin steht vor einem, seine gierigen Finger im Anschlag, und zack!, ist ein guter Teil des Geldes wieder weg. Gut, es ist dann meist ein kleiner Trost, wenn man daran denkt, was Robin damit macht. Man sieht die vor Freude strahlenden Gesichter der kleineren Spieler vor sich, die nun mit etwas mehr Geld in der Tasche rumlaufen, aber doch: mit meinem Geld, meinem hart verdientem Geld! … Äh, na gut, lassen wir das mal lieber.

Ich erinnere mich auch noch gut an die Zeit, wo man nach einem spannenden Abenteuer zum Orakel von Tingan lief und eine seiner kostbaren Münzen ins Wasser warf, um freudig einen neuen Hinweis auf einen Zaubertrank zu erwarten. Nachdem einem das Orakel alle zustehenden Hinweise erzählt hatte und man seine Freunde und andere Mitstreiter zu den Zaubertränken ausgequetscht hatte, zog man los, um all den Tipps nachzugehen. Und wer stand dann nicht schon vor diesem komischen Automat und hat nicht nen halbes Vermögen eingeschmissen, bis der endlich den heiß ersehnten Zaubertrank ausspuckte? So wie diesen gibt es noch weitere Zaubertränke, die nur darauf warten, harmlosen Abenteurern ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Aber da dies wohl kaum einen interessiert, da man solches schon hinter sich hat, werd ich mal die Vergangenheit ruhen lassen und zu den Problemen des heutigen Lebens kommen.

Im Gegensatz zu damals, wo man noch gegen kleine Goblins und stinkende Orks kämpfte, haben sich die Gegner stark verändert. Wo früher noch fair gekämpft wurde, setzen einige Gegner nun fiese Mittel ein, um einem das Kämpfen nicht gerade zu erleichtern. Das fängt schon damit an, dass einem der Gegner die Waffe aus der Hand schlägt und geht hin bis zum unverfrorenen Beschädigen unserer Waffen und Rüstungen. Gut, jetzt werden einige Spitzhüte sagen, dass es ihnen egal sei, wenn die Waffen sogar zu Bruch gehen. Aber wir verstecken uns nun mal nicht feige hinter einer magischen Schutzaura und kämpfen mit hervorgezauberten Feuerbällen. Da ist es nicht egal, wenn einem die geliebte Waffe beschädigt oder sogar völlig zerstört wird. Denn die Preise eines Schmiedes sind auch nicht gerade gering. Und so kommt dann doch schon mal der Gedanke auf, ein Rüstungsteil oder eine Waffe lieber neu zu holen, bevor die Reparatur ein allzu teurer Spaß wird. Besonders nervig wird es, wenn sich der Gegner dort versteckt, wo man schon durchs bloße Hinlaufen mit Rüstungsschäden rechnen muss. Und ich will nicht wissen, was so mancher böse Magier in diesem Augenblick schon wieder Niederträchtiges ausheckt.

Besonders nervig wird´s dann, wenn man auf dem Weg zum nächsten Gefecht nicht vor seinen angepeilten Gegner, sondern mal wieder vor einer Schar dummer Räuber steht. Die es wie immer nur auf das eine abgesehen haben. Wenn einem das passiert, gibt es nur zwei Wege, da wieder raus zu kommen:

Man zückt seine Lieblingswaffe, beschleunigt seine Attacken und streckt sie alle nieder. Umso nicht nur seine Sachen zu behalten, sondern auch noch deren Beute sein Eigen nennen zu dürfen. Dieses Vorgehen ist meist angebracht, wenn es sich um die kleinen Räuber handelt, die mit ihrem Baum, Gebüsch oder Haus umher ziehen.

Die zweite Möglichkeit, die man nur dann einsetzen sollte, wenn man dem feigen Pack zahlenmäßig unterlegen ist: Da ja die Räuber meist dumm und kurzsichtig sind, reicht es, sich als Räuber zu verkleiden, um so ihnen nicht sein Geld zu überlassen.

Jetzt werden bestimmt einige denken, es müsste doch noch eine weitere Möglichkeit geben. Ok, man könnte noch sein Geld den Räubern vorläufig überlassen, um später mit einem kleineren Team die Sachen wiederzubeschaffen. Aber das würde ja im Grunde der ersten Möglichkeit entsprechen und somit meine Behauptung bestätigen.

Doch ich muss gestehen, dass auch ich einmal den Leuten das Geld abknöpfte. Das war damals, als ich die Spendenbüchse schüttelnd an der Straße stand. Da aber das Geld dem Erhalt unseres ehrenvollen Denkmals zugutekam, wurde die Demütigung des Bettelns durch ein Gefühl des Stolzes aufgewogen. Leider kommt es dann auch noch vor, dass man unseren Zahlmeister nicht an seinem Platz, sondern in unserer gemütlichen Struvkneipe antrifft. (Das ist eine Tatsache und nicht erfunden!) Da finde ich die Aufgabe der immer betenden Kleriker viel angenehmer. Da diese für ihre Gilde das Geld ermetzeln müssen und es nicht von allen möglichen wildfremden Leuten erbetteln müssen. Doch ich frage mich noch bis heute, was sie eigentlich mit all dem Zeug anfangen wollen. Wobei es mich angesichts dessen nicht mehr so sehr wundert, warum die Geschäfte so oft pleite sind.

Zum Schluss möchte ich all den Abenteurern unter euch noch einen kleinen Ratschlag auf den Weg geben. In so manchen Abenteuern, die ich in meinem Leben zu bestehen hatte (da die Laufbahn eines Generals nicht nur aus dem Abschlachten von Monstern besteht), bin ich immer wieder in Situationen geraten, wo man mir, wie sollte es anders sein, nach meinem Geld trachtete. Teilweise waren es überhöhte Beförderungskosten, teils teure Dienstleistungen. Was macht man als Kämpfer in solchen Situationen? Genau, man zückt seine Waffe, beschleunigt seine Attacken und streckt den Gegner, sofern vorhanden, nieder. Leider kommt man letztlich oft dennoch nicht drum herum, den geforderten Betrag zu bezahlen. Drum lautet mein Tipp: Habt immer genug Geld oder eine gute Waffe dabei! Am besten beides ;)

Takal´Mor MrMad in der Hoffnung, Eure Geldbörsen etwas sicherer gemacht zu haben.

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