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Ich bin tot! Nein, doch nicht! Die schönsten Faketode

- von Sarkon -

Ein greller Blitz blendet Dich. Der Raum ist erfüllt von beißendem Rauch, Deine Augen tränen und Du kannst nur mit Mühe etwas erkennen. Eine Gestalt tritt aus einer Art Lichtkegel.

Commander William Riker, ehemals erster Offizier auf der U.S.S. Enterprise, betritt den Raum.

Mit einem einnehmenden Lächeln beginnt Riker zu sprechen: „Willkommen bei X-FACTOR! Der einzigartigen Serie auf RTL2.“

Du siehst einen Fehler im Raum-Zeit-Gefüge!

Lars, der Urgott aller Mudgötter, betritt den Raum.

Lars schaut abwechselnd Dich und Riker an. Mit einem Kopfschütteln erhebt er die Hand, schnippt mit dem Finger und Riker sinkt tot zu Boden. Lars murmelt: „Wir sind hier doch nicht im Fernsehen …“

Lars beginnt zu sprechen: „Glaubst Du an Geister? Glaubst Du, was Du nicht siehst, jedoch zu SPÜREN glaubst? Kannst Du Dir Dinge erklären, die geschehen, ohne dass jemand eine Erklärung dafür findet?“

Lars sieht Dich an und lächelt geheimnisvoll: „Wenn Du es willst, nehme ich Dich mit auf eine Reise durch meine Welt, eine Welt, die Dich erschrecken wird, die Dich an allem zweifeln lassen wird, was Du bisher gelernt hast.“

Du bekommst es mit der Angst zu tun, doch nun gibt es kein Zurück mehr! Du reichst Lars Deine Hand, er ergreift sie und geht mit Dir auf den Lichtkegel zu. Als ihr den Kegel erreicht, spürst Du eine unheimliche Kälte, die langsam von Deinem Körper Besitz ergreift. Auf einmal fühlst Du einen schrecklichen Schmerz und Dein Körper scheint zu zerreißen. Alles wird weiß um Dich herum, unsägliche Angst scheint Dein Herz zu sprengen …

Doch dann ist alles vorbei. Als du Deine Augen blinzelnd öffnest, stehst Du mit Lars in einer riesigen dunklen Felsenhöhle, weit unterhalb der Erdoberfläche …

Du schaust Dich um und siehst überall bizarre Formationen aus zerbrochenen Felsen und Schutt, die Wände ziehen sich mehr als 20 Meter über Dir zu einer mächtigen, steinernen Kuppel zusammen. Im Durchmesser muss diese Höhle bestimmt an die 200 Meter groß sein, durchzogen von bis zu vier Meter hohen Felsbrocken, die Dir die Sicht auf die meisten Teile der Höhle versperren. Du überlegst kurz, wie diese Höhle wohl entstanden ist, da Du nirgends einen Tunnel oder einen anderen Zugang siehst, der in die Höhle mündet und der auf Zwerge oder andere Lebewesen schließen lassen würde, die hier zum Beispiel Erze abgebaut haben, außer einem kleinen Fluss, der aus einem See im hinteren Teil der Höhle entspringt und mit mäßiger Geschwindigkeit durch einen etwa zwei Zwerge hohen Durchgang in der Höhlenwand verschwindet. Doch lange beschäftigt Dich dieser Gedanke nicht, da Lars Dir mit einem Grinsen bedeutet, ihm zu folgen. Ihr geht ein paar Schritte auf den kleinen See zu und da entdeckst Du ein kleines Boot, gerade groß genug, um Dich und Lars aufzunehmen. Im Boot liegen zwei kleine Paddel aus Holz und es stellt sich nicht lange die Frage, wer diese zu führen hat … Nachdem Lars am Bootsende Platz genommen hat und Du die beiden Paddel in ihre Führungen gelegt hast, schaut dich Lars noch einmal ernst an.

Lars beginnt zu reden: „Ich werde Dich in den nächsten Stunden durch mein Reich führen und Dir Geschichten und Begebenheiten aus einer Welt namens Morgengrauen zeigen. Es sind meist fürchterliche Geschichten von Tod und Zerstörung, aber auch Geschichten, die Dich erheitern werden. Nicht alles, was ich Dir zeigen werde, wird wahr sein, manche dieser Geschichten sind erdacht und handeln gar nicht vom Tod, wie es zunächst scheint. Doch was Du für wahr hältst und was nicht, entscheidest allein Du …

Nun komm! Lass uns beginnen unsere Reise in die Welt des TODES!!!“

Du nimmst eines der Paddel, stößt das Boot vom Kiesufer des kleinen Sees ab und Eure Reise beginnt.

Episode 1 – Die alte Bedrohung

Sofort ergreift die schwache Strömung das kleine Boot und Ihr treibt auf die Öffnung in der Höhlenwand zu. Schon nach wenigen Sekunden habt Ihr die Öffnung erreicht und trotz Deiner Bedenken, dass das Boot zu groß für die Öffnung sein könnte, passt Ihr gerade so hindurch. Plötzlich ist alles dunkel um Euch herum, da das Boot sich scheinbar in einem schmalen „Schlauch“ mitten im Fels befindet. Die Strömung des kleinen Flusses scheint zuzunehmen und Eure Fahrt wird immer rasanter. Die Tatsache, dass Du nicht einmal die Wände um euch herum sehen kannst, sondern nur Deinem Gehör vertrauen musst, wirkt nicht sehr beruhigend auf Dich. Doch da – Du siehst weit vor Euch einen kleinen Lichtkegel, der größer und größer wird. Durch die von vorne kommenden, schwachen Lichtstrahlen siehst Du endlich wieder etwas mehr und erkennst, dass das Boot auf den schmalen Ausgang des Schlauches zusteuert. Schon nach wenigen Augenblicken seid Ihr auch tatsächlich am Ende des Schlauches angekommen und passiert die nicht sehr große Öffnung wieder unbeschadet. Doch nun traust Du Deinen Augen kaum. Der kleine Bach mündet in einer weiteren riesigen Felsenhöhle, die zwar nicht so groß und breit wie die vorige ist, sich jedoch unschätzbar weit durch den Fels nach hinten zieht. Auch der Bach verbreitert sich und folgt als kleiner Fluss dem weiteren Verlauf der Höhle. An den Ufern des Flusses siehst Du nur einige Meter Kieselstrand, bevor sich die Felswände erheben und über Deinem Kopf zu einer felsenen Kuppel vereinigen. Du fragst Dich immer mehr, was Dich hier erwartet und wohin Lars Dich führt. Gerade als Du diese Gedanken zum Ausdruck bringen willst, lächelt Lars und deutet Dir an, nochmals nach rechts zum Flussufer zu sehen. Auf einmal verschwimmt das Ufer vor Deinen Augen und ein neues Bild entsteht, wird klarer und klarer. Du siehst einen kleinen Menschen, vollbepackt mit Schild und Rüstung, ein halbes Dutzend Waffen um sich hängend, wie er in einer kleinen Hütte steht. Vor ihm ein alter, weiser Einsiedler, der still auf einem kleinen Teppich in der Hütte sitzt. An der Seite hat der Einsiedler eine riesige Keule hängen. Auf einmal stürzt der Mensch los, zückt blitzschnell einen riesigen Zweihänder aus purem Feuer, holt zu einem fürchterlichen Hieb aus und schlägt den armen Einsiedler mit einem einzigen Streich schier entzwei. Der Einsiedler sinkt mit einem geheimnisvollen Lächeln tot zu Boden. Verstört schaust Du zu Lars, doch er deutet Dir an, weiter zu beobachten. Du wendest Dich wieder nach rechts und siehst dem schaurigen Schauspiel weiter zu. Auf einmal baut sich aus der Leiche ein Geist auf. Der Geist hat fast dieselbe Gestalt des Einsiedlers zu Lebzeiten, nur hat er keine klaren Umrisse, ein neblig weißer Schatten scheint ihn zu umgeben. Der kleine Mensch, den Zweihänder immer noch gezückt und bereit zum Schlag, weicht einen Schritt zurück und sieht den Geist staunend an. Plötzlich hebt der Geist eine Hand und beschwört einen Blitz vom Himmel. Der Blitz fährt herab und trifft den Menschen genau in die Brust, worauf dieser tot zu Boden sinkt. Mit Erstaunen beobachtest Du, wie sich der Geist hinabbeugt, die Leiche des Menschen nimmt und in einem grellen Licht verschwindet. Geblendet blinzelst Du ein paar Mal und als Du wieder Richtung Ufer siehst, erkennst Du nur den grauen Kieselstrand.

Nicht ganz im Klaren darüber, was Du da eben gesehen hast, blickst Du wieder zu Lars. Doch der gibt nur ein leises Kichern von sich und sagt: „Geduld, Geduld, Sterblicher! Noch viele solcher Schauspiele wirst Du sehen, doch nun lass uns unsere Reise fortsetzen.“

Episode 2 – Angriff der Knopfkrieger

Ihr setzt also Eure Reise fort und lasst Euch langsam vom Strom des kleinen Flusses treiben. Der Fluss beschreibt einen leichten Linksbogen um einen im Flussbett liegenden Findling herum. Als der weitere Verlauf der Höhle hinter dem Findling sichtbar wird, deutet Lars Dir an, Deinen Blick wiederum Richtung Felswand zu richten. Diesmal nach links. Und tatsächlich! Wie beim letzten Mal verschwimmt das Bild ein wenig vor Deinen Augen und sie beginnen, ein wenig zu tränen. Nachdem Du Dir die Tränen aus den Augen gerieben hast und wieder klar sehen kannst, siehst Du ein weiteres der gruseligen Schauspiele Lars´.

Ein kleiner, unschuldig aussehender Hobbit, gerademal einen Meter groß, läuft in der Szenerie durch einen kleines Geschäft, das nicht sehr einladend aussieht. Du kannst keinen Boden erkennen, das einzig Beeindruckende an den Wänden ist ein kleiner Knopf und die Decke scheint sich kontinuierlich nach unten, in Richtung des nicht vorhandenen Bodens zu bewegen. Der kleine Hobbit sieht auch nicht gerade aus, als würde es ihm in dem Laden gefallen. Doch neugierig geht er auf den kleinen Knopf an der Wand zu und betrachtet ihn ausgiebig. Nachdenklich murmelt der Kleine ein paar Mal „weslmge Zulsch“, was immer das auch heißen mag. Dann drückt er den Knopf an der Wand und sinkt urplötzlich tot zu Boden.

Entsetzt schaust Du zu Lars, der nur nachdenklich den Kopf neigt.

Episode 3 – Titel ist auf dem Sprung

Trotz Deines zunehmenden Entsetzens über die schaurigen Schauspiele Lars‘ setzt Ihr Eure Reise fort, tiefer hinein in den Schlund dieser immer dunkler und dunkler werdenden Höhle. Du beginnst nun, auch leicht zu frieren, da Ihr scheinbar in eine kältere Region kommt. An kleinen Wasserspritzern, die vor Dir am Bug hochkommen, merkst Du, dass das Wasser des Flusses eiskalt ist. Weit vor Euch glaubst Du eine kleine Brücke zu erkennen, die die beiden gegenüberliegenden Ufer verbindet. Mit jedem Zwerg, dem Ihr näherkommt, werden die Brücke und die umliegende Landschaft klarer. Auf einmal siehst Du von Osten her einen hochgewachsenen Elf mit einem riesigen Satz auf eine kleine Gruppe Trolle zuspringen, die einen langen Schlagbaum bewachen. Nach kurzem Gefecht jedoch, während dessen der Elf gehörig von den Trollen auf die langen Ohren bekommt, kämpft sich dieser Richtung Brücke durch und springt behände über den Schlagbaum auf die Brücke. Mittlerweile seid Ihr an der Brücke angekommen und fahrt unter der Brücke hindurch. Im selben Moment nimmt der Elb Anlauf und springt, um den wütenden Trollen, die ihm den Rückweg abgeschnitten haben, zu entkommen, hinab in den eiskalten Fluss. Erstarrt vor Schreck drehst Du Dich um und siehst den Elf nur noch in den eisigen Fluten verschwinden.

Fragend schaust Du zu Lars, der jedoch belustigt den Kopf schüttelt und murmelt: „Tztztz, immer diese Kämpfer … Mehr in den Armen als in der Birne.“ Du schaust Lars streng an, gleichsam geht jedoch Eure Reise durch die Schrecken des Todes weiter.

Episode 4 – Keine neue Hoffnung auf Änderung

Langsam beginnen sich die Flanken der Ufer beidseitig des Flusses mit Schnee zu bedecken. Du fröstelst ein wenig, doch Deine Aufmerksamkeit wird schnell von der Kälte weg zu einer in der Ferne auftauchenden Festung gelenkt. Vor der Festung erkennst Du eine Horde wild stinkender Zwerge, die sich grölend neben einem Karren versammelt haben. Urplötzlich rennt von Norden her eine Feline auf die Zwerge zu, springt über sie hinweg und verschwindet plötzlich in einer kleinen Öffnung in der Mauer der Feste.

Lars schnippt mit dem Finger und nach einem kurzen Flimmern hast Du Blick auf den Innenhof der Festung und den Torbogen, unter dem sich die Öffnung der Festungsmauer befindet.

Die Feline verschwindet durch ein Portal im Süden des Innenhofes und kommt nach Bruchteilen einer Sekunde schon wieder durch ebendieses hervor, rennt auf die Öffnung in der Mauer zu und wird urplötzlich von einem herabschnellenden Fallbeil unterhalb des Torbogens grausam enthauptet. Der abgetrennte Schädel der Katze kullert aus der imaginären Illusion herab zu Euch ins Boot und landet direkt in Deinem Schoß. Angewidert wirfst Du dieses Zeichen von Magierwillkür über Bord.

Trotz des Umstandes, dass Du über und über mit Blut vollgesaut bist, geht Eure Horrorreise weiter. Euer kleines Boot schippert langsam den stetig rauschenden Fluss hinab, weiter hinein in die zunehmende Dunkelheit der Höhle, die nur von Lars‘ Präsentationen des Schreckens durchbrochen wird.

Episode 5 – Der Helfer schlägt zurück

Nach einer kurzen Zeit, in der Ihr den weiteren Verlauf eurer Reise stumm den Kräften des Flusses anvertraut habt, weist Lars Dich an, Richtung Steuerbord am Ufer kurz festzumachen. Nachdem Du seiner Anweisung gefolgt bist, verlasst Ihr Euer kleines Boot kurz und stapft einige Meter den kalten Kieselstrand hinauf in Richtung der riesigen felsigen Wände. In dem Moment, als Du Lars ungeduldig fragen willst, was Euch hier erwartet, taucht aus der Dunkelheit eine große, hagere Gestalt auf. Fragend schaust Du Lars an und er beginnt zu erzählen: „Dies ist Mortis Exitus, der Helfershelfer des Todes. Ich wollte Dir eigentlich an dieser Stelle den Meister persönlich vorstellen, doch da dieser leider keine Zeit hat und uns erst später die Ehre geben wird, musst Du Dich solange mit eben Mortis begnügen. Da der Tod leider nicht allzu viel Zeit hat und die Menschen und Elfen und sonstigen Lebewesen so doof sind und deshalb so oft sterben, muss Mortis bei besonderen Härtefällen ab und zu aushelfen. Für Key zum Beispiel ist Mortis ganz alleine zuständig. Und darauf ist er auch gehörig stolz!“ Verwundert schaust Du Mortis Exitus an und fragst ihn: „Wieso bist Du denn stolz darauf, einem Chaoten hinterherzurennen, wann immer der zu unvorsichtig ist und stirbt. Also das is ja mal ´ne zweifelhafte Ehre.“ Doch sogleich stellst Du Dir die Frage, ob es so klug war, Key, Mortis‘ Anvertrauten, so zu beschimpfen. Ist Key doch Mortis ganzer Stolz. Mortis poltert los: „Dir werd ich helfen, Key als doofen Chaoten abzustempeln! Hier nimm das!“

Und wie es zu erwarten war, hält Mortis auf einmal eine kleine Sanduhr in seiner Hand, die er sofort zerbricht. Ein schrecklicher Schmerz durchfährt Dich und Deine Sinne schwinden. Wie in einem Traum siehst Du weit entfernt vor Dir einen kleinen Lichtkegel, auf den Du Dich zubewegst. Doch halt! Eine dürre hagere Hand packt Dich an Deinem Fuß, und zieht Dich wieder hinab in euer Boot – es ist Lars´ Hand.

Lars deutet Dir an, schnellstmöglich vom Ufer abzustoßen und wirft dem am Ufer zeternden Mortis noch ein paar Verwünschungen hinterher. Lars dankend, dass Du weiter unter den Lebenden weilen darfst, setzt Ihr die Fahrt durch das Gruselkabinett des Todes fort.

Episode 6 – Die Rückkehr der Alki-Ritter

Langsam beginnt der Schnee an den Ufern wieder zu schmelzen und Du spürst, dass Ihr wärmere Regionen erreicht. Dir ist es zwar unerklärlich, wie hier unter tausenden Tonnen Gestein und Erde solche Temperaturschwankungen zustande kommen können, doch angesichts der vergangenen Ereignisse wundert Dich gar nichts mehr.

Als Du schon denkst, am Ende Eurer Reise angekommen zu sein, setzt Lars Dir noch eine seiner Illusionen vor. In einiger Entfernung erkennst Du am Ufer einen kleinen, heruntergekommenen Laden, in dem ein Spitzhut an der Theke steht und freudig seine neueste Errungenschaft in den Händen hält. Einen kleinen, gehörnten Dämon, der sein kleines, hungriges Maul weit aufreißt und den Zauberer immer wieder verlangend an der großen Hutkrempe zieht. Schon etwas genervt, verlässt der Spitzhut den Laden und steuert auf die nächstgelegene Kneipe zu, um den kleinen Schreihals zu füttern. Unterwegs torkelt ihm ein besoffener Penner über den Weg, der den Zauberer mit seiner Schnapsfahne anhaucht, worüber dieser sich tierisch aufregt und in seinem Zorn das arme kleine Horny schlägt. Doch das hätte er wohl nicht tun sollen, da dieses eine unbändige Wut entwickelt und dem Zauberer erst alle drei Hände und zu guter Letzt den Kopf mitsamt dem spitzen Hut abbeißt!

Euch in die Arme fallend lachen Lars und Du süße Tränen. Dankbar für diese willkommene Abwechslung nach all dem Leid und Schmerz setzt Ihr Eure zu Ende gehende Reise fort.

Ihr kommt einer dichten Nebelbank immer näher, die Euch schon bald komplett verschlungen hat. Da Du überhaupt keine Orientierung mehr hast, überlässt Du das kleine Boot ganz der Strömung des Flusses, was sich auch sogleich rächt, da diese Euch immer schneller und schneller den Fluss hinab treibt. Du bekommst es mit der Angst zu tun und nur die Anwesenheit Lars´ lässt Dich ruhig Deinem Schicksal entgegen sehen. Und weiter geht Eure halsbrecherische Fahrt, einem unbekannten Ziel entgegen, doch Du bist bereit zu empfangen, was auch kommen mag. Und kommen tut, und zwar in die Quere, ein hartes Etwas, welches Euch mit eurem Boot abrupt stoppt und Dich in einem hohen Bogen aus dem Boot schleudert. Du landest mit einem harten Aufprall direkt vor zwei knochigen, nackten Schweißfüßen, die nur Tod, dem Meister der Sanduhren, gehören können. Noch etwas benommen rappelst Du Dich auf und schaust dem Tod in die leeren Augenhöhlen. Jof sei Dank steht auch plötzlich Lars neben Dir und lässt Dich mit dem Herrscher des finsteren Reiches nicht alleine. Nachdem die beiden sich eigentlich recht herzlich begrüßt haben, beginnt folgendes Gespräch, dem Du nur nebenher lauschst, da Du krank vor Angst überlegst, was Tod hier zu suchen hat und ob dies das Ende eurer Reise ist – Dein eigener Tod?

Tod: „DU, LARS?“

Lars: „Ja, Tod?“

Tod: „HAST DU EIGENTLICH EINEN ZWEITEN VORNAMEN, LARS?“

Lars: „Tod, Tod.“

Tod: „TOD TOD, LARS?“

Lars: „Nein. Lars Tod, Tod!“

Tod: „ICH VERSTEHE.“

Lars: „Ich glaube nicht, Tod.“

Beide versinken für einen Moment in ein sinnierendes Schweigen.

Schweigen.

Immer noch Schweigen.

Dieses Mal ist es Lars, der in die Stille hineinspricht.

Lars: „Du, Tod?“

Tod: „JA, LARS?“

Lars: „Hast Du eigentlich einen zweiten Vornamen, Tod?“

Tod: „LARS, LARS!“

Lars: „Lars Lars, Tod?“

Tod: „NEIN NICHT LARS LARS, LARS. SONDERN TOD LARS, LARS!“

Lars scheint plötzlich nachdenklich zu werden.

Lars: „Meine Mutter nannte mich immer Klein-Lars, Tod Lars.“

Tod: „DEINE MUTTER NANNTE DICH KLEIN-LARS-TOD-LARS, LARS TOD?“

Lars: „Tod?“

Tod: „LARS?“

Lars: „Ach, halt einfach die Klappe.“

Da die beiden, Tod und Lars, offensichtlich mit der Erörterungen ihrer Namensverhältnisse beschäftigt sind, nutzt Du die Gelegenheit und versuchst Dich einem zwar unbekannten, aber gewiss besseren Ende dieser Geschichte als Deinem Tod, zuzuwenden. Du schleichst auf leisen Sohlen davon in den dichten Nebel hinein, doch halt! Eine sensible Hand packt Dich von hinten und hält Dich zurück. Du schließt schon mit Deinem irdischen Dasein ab, doch da ertönt hinter Dir Lars Stimme: „Wohin so schnell mein Freund? Wir sind hier zwar am Ende unserer wundersamen Reise angekommen, doch will ich Dir noch zwei Dinge mit auf den Weg gehen. Ja genau, ich lasse Dich gehen, zurück in Deine Welt, obwohl Tod Dich mir abschwatzen wollte. Nun aber zu meinem Geschenk an Dich:

Als erstes einen Rat von mir. Manche mögen erzählen, dass ich die Gestorbenen immer beschützen und keinen dem Tod überlassen würde. Doch so ganz stimmt das nicht. Bewahre Dich also vor Unachtsamkeit, schütze Dein und anderer Leben, denn es ist ein Gut, das Dir genommen werden kann. Und deshalb bist Du es auch zuletzt, der über das Leben anderer entscheiden oder es ihnen gar nehmen darf. Denke immer daran, denn das sollte die Lehre sein, die unsere Reise beinhaltete. Das Leben ist das kostbarste, was euch Menschlein gegeben wird. Geht achtsam damit um!

Und nun zum zweiten, was ich Dir noch mit auf den Weg geben will:

Hier hast Du als kleine Entschädigung für all die frustrierenden, erschreckenden und hoffentlich auch nachdenklich stimmenden Ereignisse der letzten Stunden einen kleinen Schokozwerg von einer mit mir befreundeten Hexe. Es heißt, er tröstet Dich in den schwarzen Stunden Deines Lebens. Aber sei gewarnt! So hungrig Du auch sein magst, wage es nie, von ihm abzubeißen. Denn er ist Symbol für die Lehre, die ich Dir heute mitgegeben habe und Zeichen für Deine Achtung vor der Blüte des Lebens. Isst Du ihn, so setzt Du Dich über die Natur hinweg und schwingst Dich auf zum Herrscher über Leben und Tod. Doch ob Du dieser Verantwortung gerecht werden kannst, wird Dir in diesem Moment sicher der finstere Sensenmann sagen …

Doch damit genug der Lehren und Moral, geh zurück zu den Deinen und verbreite was ich Dich heute lehrte!“

Mit einem gewaltigen Tritt in Deinen Allerwertesten befördert Lars Dich auf geradem Wege zurück in die Welt der Irdischen. Süß und verführerisch lächelt Dich der kleine Schokozwerg an und sagt: „Was wäre das Leben nur ohne die Versuchung :)“

Sarkon, im Range eines Takal´Mor

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