- von HisAsul -
Nach meiner Beförderung zum Zerstörer fragte ich mich gespannt, welches Thema für den Bericht man mir wohl zugewiesen hat. Die Antwort wusste nur unser Kommandant Brieseltrim Grieselhuck. Auf mein Anfragen meinte er: „Geschichten aus der Gruft“ sei mein Thema. Ich machte mich also auf, möglichst viele präzise Informationen über die verschiedenen Grüfte und Grabkammern im Morgengrauen herauszufinden. Dabei bin ich zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Zuallererst führte mich mein Weg in die Gruft im Polargebiet, die wohl den meisten Bewohnern des Morgengrauens bekannt ist:
Ich betrat also das düstere Gemäuer, das mir unter dem Namen „Schrumpfis Gruft“ bekannt war. Welche Schrecken würden mich hier erwarten? Ich hatte schon von den geheimnisvollen Ritualen gottloser Necromanten gehört, die hier ihr Unwesen treiben sollten, aber auch von sagenhaften Schätzen, die in den Tiefen dieses Ortes auf den furchtlosen Krieger warten sollten. Selbst dem erfahrenen Kämpfer lief angesichts der Beschreibungen von anderen Reisenden ein Schauer über den Rücken.
Als Erstes erwartete mich eine angenehme Überraschung: An diesem Ort der Schrecken gab es ein sicheres Refugium, wo der erschöpfte Wanderer innehalten und sich erfrischen konnte, bevor er wieder dem namenlosen Grauen, das hier an allen Ecken lauerte, entgegentreten musste. Die kleine Kneipe trägt den Namen „Kräuterstube“ und dementsprechend findet man auf der kleinen, aber erlesenen Speisekarte auch solche Speisen und Getränke, deren Ingredienzen vornehmlich aus Kräutern bestehen. Ich selbst habe dort den besten Hanftee getrunken, den es im Morgengrauen gibt, und auch der Kräuterquark stellte sich als durchaus sättigend heraus. Die Inhaberin des Etablissements, eine freundliche alte Dame, bereitet alle Speisen und Getränke frisch und mit eigenen Händen zu. Als Abschluss des Mahls servierte sie mir einen hervorragenden Kräuterschnaps, der, wie sie sagte, auch in anderen Welten unter dem Namen „Drambuie“ bekannt sei.
Nun war es an der Zeit, die Monster, die hier hausten, genauer in Augenschein zu nehmen, auf dass ich getreulich darüber berichten könnte. Im oberen Teil der Gruft traf ich zunächst auf einige Necromanten, die ich sozusagen in flagranti bei einem ihrer grausigen Rituale überraschte, was sie aber nicht daran hinderte, mich sofort anzugreifen. Nach einem harten Kampf besiegte ich sie endlich. Ihr Oberpriester besaß ein magisches Schwert, welches ich als das Priesterschwert identifizierte, schärfte und daraufhin sorgsam verwahrte. Auf einem Altar entdeckte ich noch einen mit Blut gefüllten Kelch, den ich nach kurzem Zögern austrank.
Frisch gestärkt konnte ich fortfahren.
Auf dem Weg in die Tiefen der Gruft begegnete ich noch weiteren gräulichen Gestalten, darunter einige Dämonen, die direkt aus den Tiefen von Satans Reich entsprungen zu sein schienen und von denen einer einen Ring bei sich trug, der sich als ausgezeichneter Schutz gegen eine Vielzahl von Angriffen erwies. Sollte man diesen lästigen Schurken aus dem Weg gehen und gleich einem Raum tiefer gelangen wollen, so sei zu erwähnen, dass es mir gelungen ist, mich an ihnen vorbei zu drängeln. Außerdem traf ich den verrückten Araber Abdul Al-Hazret, der ein magisches Silberkreuz bei sich trug, welches einen ebenfalls ein wenig gegen die Attacken der hiesigen Monster gefeit macht. Auch hier machte ich eine sowohl interessante als auch durchaus nützliche Entdeckung: Als ich mich nämlich genauer umsah, bemerkte ich Runen, die mir neue Kraft gaben.
Als ich endlich auf dem Grund der Gruft angekommen war, wünschte ich mir, ich wäre nie hier herabgestiegen, denn hier wartete ein Schrecken auf mich, der an Grausamkeit alles übertraf, was ich bis dahin gesehen hatte, denn hier hauste Lilith, die Mutter und Königin aller Hexen. Als ich den Kampf begann, schleuderte sie mir sofort ihre Flüche entgegen, die mich um ein Haar in Stücke gerissen hätten, hätte ich mich nicht vorher gut genug gegen böse Magie gewappnet. Nach einem langen und harten Gefecht besiegte ich sie schließlich und sammelte die silbernen Nadeln ein, die sie bei sich trug, die, wie man mir sagte, für Zauberer von großem Wert sein sollen.
Nachdem ich den Gefahren von Schrumpfis Gruft entronnen war, fragte ich mich mit Grausen, was mich wohl erst in der Parallelwelt erwarten würde, wenn ich wiederum versuchte, bis in die Tiefen dieses Ortes vorzudringen?
Da ich dem erlesenen Kreis der Seher angehöre, war es mir ein Leichtes, in die Parallelwelt zu gelangen und mich direkt zum Eingang der Gruft zu teleportieren. Ich musste mit Erleichterung feststellen, dass die oben erwähnte Kneipe auch in der Parallelwelt vorhanden war. So stärkte ich mich zunächst, bevor ich gegen die ungleich grausameren Gefahren vorging, die hier auf mich warten sollten.
Ein Beispiel für die weitaus heftigeren Gefechte war der Kampf gegen die in der Normalwelt harmlose Fledermaus, die sich in der Parallelwelt als ungleich hartgesottenerer und hinterhältigerer Gegner herausstellt, der einem in den Hals beißt und einem Blitze um die Ohren wirft, denen man nur schwer ausweichen kann.
Ich will mich an dieser Stelle aber nicht mit endlosen Beschreibungen der höllischen Heerscharen aufhalten, gegen die ich antreten musste – mit Ausnahme, dass ich verblüfft darüber war, dass es mir auch hier gelang, mich an meinen Gegnern vorbeizudrängeln – sondern will lieber gleich mit dem fortfahren, was mich kurz vor dem Grund der Gruft erwartete.
Nachdem ich wiederum den verrückten Araber niedergestreckt hatte, schickte ich ein letztes Stoßgebet gen Himmel, zückte meinen Blitzspeer und betrat das nächste tiefer liegende Gemach. Welch Schauer durchfährt mich, wenn ich daran denke, was ich dort sah! Niemand anderes als Cthulhu, ein Erzdämon der übelsten Sorte, erwartete mich! Und damit nicht genug – noch bevor ich meinen ersten Schrecken überwunden hatte, griff er mich mit seinen fürchterlichen Reißzähnen an. Nun stürzte ich mich meinerseits todesmutig auf ihn, immer bereit, einen seiner zahlreichen Feuerbälle zu umtänzeln. Der Kampf war noch um einiges härter als das, was ich bei Lilith erlebte. Aus vielen von grausamen Klauen gerissenen Wunden blutend, die mir der wilde Dämon in seiner Wut zufügte, streckte ich das Ungeheuer schließlich mit einem gelungenen Todesstoß nieder und nahm ihm seine Klauen ab, die sowohl ausgezeichneten Schutz bieten als auch als Nahkampfwaffe geeignet sind.
Nachdem ich nun im Zuge dieses Berichtes die Gruft leergeräumt hatte, war mir klar, dass ich mich noch mein ganzes Leben an die Schrecken dieses Ortes erinnern werde.
Allen denjenigen Abenteurern, die die Queste „Befreie den Friedhof“ erfolgreich bestanden haben, steht der Weg offen zum Fluch des Friedhofes: Der schreckliche Vampir, der in einer düsteren Gruft in der Südwestecke des Friedhofes haust. Dem wagemutigen Abenteurer sei angeraten, nicht ohne entsprechendes Werkzeug zu versuchen, den Vampir zu besiegen.
Nachdem ich also die Gruft betreten hatte, in dem der Vampir hausen sollte, stand ich zunächst seinen Wächtern gegenüber, den grausigen Grabunholden, die die Schätze der Toten horten, und den Lichs, den kleinen „Vettern“, eines der bekanntesten Monster des Morgengrauens. Allein meine Kraft reichte nicht ganz aus, um sie zu besiegen, doch nachdem ich mich in der nahegelegenen Kneipe etwas erfrischt hatte, streckte ich sie alle nieder und drang in den Raum vor, in dem den Geschichten zufolge die Wohnstatt des Vampirs sein sollte. Doch alles, was mich hier erwartete, war ein großer schwarzer Sarg. Hatte man mich in die Irre geführt?
Doch dann erinnerte ich mich, einmal gehört zu haben, dass Vampire des Tages in Särgen schlafen, da sie ja Untote sind, die das helle Licht der Sonne nicht ertragen können. Vorsichtig öffnete ich also mit einer Hand den Sarg, mit der anderen Hand den angespitzten Pflock fest umklammernd. Erbost über die Störung, sprang der Vampir sogleich heraus und griff mich mit einem Schwert an.
Ich war jedoch vorbereitet: Schnell rammte ich ihm den Pflock tief ins Herz. Ein unmenschlicher Schrei ertönte und der Vampir zerfiel sofort zu Staub, was angesichts seines Alters kein Wunder war. Nachdem ich das Schwert und seine Robe an mich genommen hatte, musste ich feststellen, dass der Ausgang, durch den ich gekommen war, versperrt war! Den Göttern sei Dank, ich fand nach kurzem Suchen einen weiteren Ausgang, der durch das Dach der Gruft führte.
Wie froh war ich, wieder die Wärme der Sonne auf meinem Gesicht zu spüren! Doch musste ich zugeben, dass dieses Gefecht eines der leichteren Sorte war und so war ich schon wieder auf dem Weg zu einer weiteren von mir noch unerforschten Grabkammer.
Im Turm angekommen, stand ich in einer großen, runden Halle und stieg sogleich die dunkle Treppe in die kalten Katakomben hinab. Durch leise Kratzgeräusche und ein gelegentlich zu hörendes Murmeln ward ich gewarnt und schritt von nun an vorsichtig voran. Je weiter ich vordrang, desto deutlicher wurde das Heulen und desto eisiger wurde die Luft. Endlich in der Grabkammer angekommen, standen meine Nackenhaare zu Berge. Vier reich verzierte Sarkophage und ein noch imposanterer, auf einem Steinaltar liegender Sarkophag umgeben von einem widerlichen, furchteinflößenden Verwesungsgestank ließen mich vor Ehrfurcht erstarren.
Nach kurzem Untersuchen des Königssargs entschloss ich mich, ihn zu öffnen. Ich wünschte, ich hätte dies niemals getan! Der mumifizierte Pharao erhob sich, stieg aus seinem Sarkophag und griff mich ohne Verzögerung an. Ich drosch mit meinem Bienenstachel nur so auf ihn ein, aber eh ich mich versah, musste ich anerkennen, dass ich seinen magischen Angriffen alleine nicht gewachsen war.
Also bat ich eine mächtige Freundin von mir – eine Klerikerin – mich im Kampf gegen Esthekoth zu unterstützen, worauf hin sie einwilligte. Nur kurz darauf standen wir zusammen vor der Grabkammer und besprachen die Taktik, nach der wir vorgehen sollten. Dann betraten wir den Raum und bekämpften den untoten König nach Kräften. Durch einen Salto rückwärts konnte ich dem einen oder anderen Zauberspruch ausweichen und meinerseits durch gezielte Attacken kritische Treffer landen. Auch meine Begleiterin schlug sich tapfer, so dass es auch bald schon an der Zeit war, den Kampf mit einem Todesstoß zu beenden. Nachdem auch die Mumien aus den übrigen Särgen zurück ins Jenseits geschickt wurden, machte ich mich über die Grabbeigaben her, was ich aber teuer bezahlen musste: Denn plötzlich blitzte eine schimmernde Sphäre auf, die ich vorher nicht wahrgenommen hatte, und verletzte mich schwer.
Beim Durchsuchen der Sarkophage fand ich noch einen sehr wertvoll anmutenden Dolch, den ich heute noch sehr sorgsam aufbewahre, denn er erwies sich im Kampf als gutes Zyn. Doch meine Freude über die neu gewonnene Waffe war nur von kurzer Dauer, denn ich bemerkte, dass sich mein Gesundheitszustand deutlich verschlechterte. Aber auch hier erwies sich meine Begleitung als sehr hilfreich, denn eh ich mich versah, murmelte sie etwas in ihre Hände und vertrieb die fiese Krankheit aus meinem Körper. Auf dem Weg aus der Grabkammer begegneten wir noch einigen stinkenden, aggressiven Ghoulen, welcher wir uns aber schnell entledigten. Zu erwähnen sei hier noch, dass einer dieser Ghoule ein Knochenzepter, das magische Fähigkeiten besitzt, und etwas Asche, die sich als Komponente für Chaoten eignet, bei sich trug.
Als wir nun endlich wieder in der Eingangshalle des Turmes angekommen waren, dankte ich meiner Gefährtin für ihre Hilfe und verabschiedete mich auf höflichste Weise von ihr. Bevor ich meinen „Kundschaftsfeldzug“ fortsetzen konnte, musste ich mich zuerst ausgiebig von den bisherigen Strapazen erholen.
Nachdem ich einem guten Wein getrunken hatte, fühlte ich mich für neue Anstrengungen bereit und beschloss, das Grab des Vampirs, der unter der Insel „Verlorenes Land“ hausen soll, zu besuchen. Also teleportierte ich mich auf besagte Insel und marschierte durch Orkhausen direkt zu Frodo, um schließlich die Katakomben zu betreten.
Unten angekommen presste ich eine dieser Heilwurzeln aus und schmierte mich mit dem dabei entstehenden Saft ein. Noch schnell meine Hellebarde geschärft und schon war ich kampfbereit. Durch den einen oder anderen Geheimgang, vorbei an Zombies, Skeletten, Ghoulen und einigen Mumien, die ich allesamt zu Staub zerfallen ließ, kam ich endlich – nachdem ich mich unterwegs in einer neu entdeckten Kneipe mit frischem Vampirblut und etwas trockenem Mumienstaub erfrischte – in die Grabkammer des gefürchteten Vampirs.
Als ich die Gruft betrat, schauderte es mir. Die Wände dieses Raumes waren komplett mit alten, verrosteten Rüstungen und Waffen behangen, welche, wie ich annehmen musste, von früheren Abenteurern stammen, die im Kampf gegen den Vampir unterlagen. Nun nahm ich allen meinen Mut zusammen, ging geradewegs auf den reichlich verzierten Sarg zu und öffnete ihn, bereit sofort zuzuschlagen. Der Vampir versuchte, mich im Kampf mit seinem ätzenden Atem anzuspeien, was ihm aber – meiner Schnelligkeit sei Dank – nicht allzu oft gelang. Auch seinen bösen Blicken vermochte ich auf geschickte Weise auszuweichen. Es schien, als würden ihm meine Schläge zusetzen. Auch ich musste etliche Treffer einstecken, nahm aber noch mal allen Mut zusammen und startete eine letzte Offensive, die den Kampf zu meinen Gunsten entschied. Nachdem er zu Staub zerfallen war, machte ich mich über seine Schätze her:
Zuerst ist sein Panzer zu erwähnen, welcher vielen als Vampirpanzer bekannt ist und ausgezeichnet gegen Eisangriffe schützt, dann das gleichnamige Schwert, das Vampirschwert, das mir noch heute sehr gute Dienste leistet. Und zu guter Letzt noch ein schlagendes Herz, welches den mehr oder weniger beliebten Zauberern als Komponente dient. Als ich alles sicher verstaut hatte, untersuchte ich den Sarg noch einmal genauer. Dabei fiel mir auf, dass man in ihn hinein klettern kann, was ich natürlich – nachdem ich an einer Heilstelle ganz in der Nähe zu neuen Kräften gekommen war – versuchte. Drin erwartete mich schon ein Magievampir, der mich sofort mit dämonischen Flüchen angriff. Doch damit nicht genug! Er verwendete die magische Energie aus meiner Waffe gegen mich! Also zückte ich mein Schwertmeisterschwert und setzte noch einmal letzte Kräfte frei, um auch in diesem Kampf unbesiegt zu bleiben. Nun, da auch dieser Gegner besiegt wurde – er verging in Magie – konnte ich mich in Ruhe im Sarg umsehen, fand aber leider nichts Erwähnenswertes.
Ich verließ den Sarg daraufhin schnell. Durch weiteres Untersuchen des Raumes entdeckte ich einen bequemeren Ausgang, musste also nicht mehr durch den anstrengenden Hinweg zurück. Aus den Katakomben entkommen dankte ich den Göttern und schwor bei Jof, diese dunklen Räume in nächster Zeit nicht mehr aufzusuchen.
Da ich schon einmal die Chaosgilde erkundet hatte, war es mir ein leichtes, dorthin zu gelangen. Zielstrebig durchquerte ich also die Eiswüste, bis ich mich schließlich in der Höhle abseilte. Nun stand ich an einem Zwerg namens Kopka, der bekanntlich für das Eintreiben des Wegezolles zuständig ist. Widerwillig zahlte ich ihm den gewünschten Betrag, denn ich wollte mich nicht schon hier in ein Gefecht verstricken.
Erst später bemerkte ich, dass man auch um die Zahlung herumkommen kann, indem man sich durch das Gebüsch im Westen zwängt. Vorbei an Kopka und weiteren ungemütlichen Gestalten gelangte ich auf den Friedhof, der mit seinen unzähligen Gräbern etwas Unheimliches, Grauenvolles ausstrahlte.
Ich stand also mitten auf einer Kreuzung umgeben von drei Grüften. Da die im Westen gelegene Gruft eher uninteressant schien, beschloss ich, zunächst die nordwestlich gelegene Gruft in Augenschein zu nehmen. Durch ein schwarzes Portal betrat ich besagte Gruft und musste feststellen, dass hier gleich zwei Särge auf mich warteten. Einer der Särge veränderte seine Struktur ständig, war aber aus Eis und mit etlichen Ringen verziert. Ich versuchte, den Sarg zu öffnen, woraufhin ein Kitzeldrom heraussprang. Ich zögerte nicht lang, sondern stürzte mich sofort auf diesen Gegner. Nach einem schnellen, ungleichen Kampf streckte ich ihn nieder und durchsuchte die Leiche, sowie den dazugehörigen Sarg. Dabei fiel mir ein Adamantring in die Hände, der sich durch Identifizieren als „Ring der Dummheit (+4)“ herausstellte.
Der andere Sarg war komplett aus Edelmetallen, wie Gold, Silber und Adamantium gefertigt. Ein reliefartig eingemeißeltes Symbol eines Schwertes, sowie ein seltsam leuchtender Ring und ein Stirnband schmückten seine Oberfläche. Ich versuchte mit allen Kräften, den Deckel anzuheben, doch es gelang mir trotz aller Anstrengungen nicht. Ich vermute, dass dieser Sarg dem Weghier als letzte Ruhestätte dient, denn auf dem Stirnband konnte ich, wenn auch nur mühsam, die Schriftzeichen „Born to Kill“ entziffern. Nun war es an der Zeit, die sich im Nordosten befindliche Gruft zu erforschen. Dort angekommen stand ich plötzlich inmitten einer Familiengruft, denn für ein einzelnes Wesen wäre die Gruft zu groß gewesen.
Um mich herum befanden sich sage und schreibe sechs Särge, jeweils reichlich verziert, sowie Mortis Exitus, der Helfershelfer vom TOD. Die Verzierungen stellen verschiedenste, abenteuerliche Gestalten dar. Eine sieht aus wie ein Zauberer, mit dem typischen spitzen Hut. Eine wie ein brutaler Kämpfer. Eine andere Gestalt scheint Karateka zu sein und die herausragendste Gestalt ist eine bösartige Kreatur, begleitet von einem furchterregenden Blutdämon. Der größte dieser Särge soll die Überreste von KEY, dem Top-Sterber des Morgengrauens beheimaten. Leider ließ sich keiner dieser Särge öffnen. Ich empfehle hiermit ausdrücklich, Mortis Exitus nicht in einen Kampf zu verwickeln, denn das bezahlt man mit seinem Leben, wie ich am eigenen Leib herausfand. Beeindruckt von diesen düsteren Grüften, machte ich mich auf, die letzte verbliebene Gruft zu erkunden.
Hier musste ich erst ein verrostetes Gatter öffnen, bevor ich eintreten konnte. Ich stand also in einer halb zerfallenen Gruft, die weder Särge noch sonstige Gegenstände enthielt. Ich wollte schon fast enttäuscht die Heimreise antreten, da fielen mir einige Risse in der Wand auf, die ich zuvor gar nicht bemerkt hatte. Da das Gestein der Mauer älter zu sein schien, als der Rest der Gruft, nahm ich einen Baumstamm zur Hand und rammte ihn mit aller Kraft gegen die Mauer. Durch die große Erschütterung fiel die ehemalige Nordwand in sich zusammen und gab einen Durchgang frei.
Ich kroch vorsichtig durch das Loch und erstarrte förmlich. Der Boden war übersät von Knochen und anderen Überresten. Aber mein Blick ward gefangen von dem in der Mitte des Raumes stehenden, mächtigen, steinernen Sarg, der von nicht entzifferbaren Runen überzogen war. Dann war es an der Zeit, den Vampir zu wecken. Kampfbereit klopfte ich gegen den Sarg, worauf hin ein gereiztes Knurren aus dem Inneren zu hören war. Sekunden später flog der schwere Sargdeckel zur Seite und ein gefährlich aussehender, alter Vampir sprang heraus. Ich war überrascht, dass er mich nicht sofort angriff, hatte ich doch seine Ruhe gestört. Ich richtete also meine Aufmerksamkeit auf den Vampir und versuchte, ihn hin und wieder durch einen gelungenen KO-Schlag außer Gefecht zu setzen. Gleichzeitig teilte ich mit meinem Blitzspeer harte Hiebe aus, die ihm nicht sehr gut zu bekommen schienen.
Nach einem schier endlosen Kampf, indem ich mich mehrfach erfrischen gehen musste – seine Schläge verursachten beinahe tödliche Wunden – nahte des Vampirs baldiges Ende. Doch als ich ein letztes Mal flüchten musste, stellte mir der Vampir aufs fieseste ein Bein, so dass ich den Ausgang verfehlte und im zweiten Fluchtversuch dem Tod nur knapp entging, denn er schlug weiter auf mich ein. Wütend darüber war mein Wille noch stärker, ihn zu Staub zerfallen zu lassen. Im nächsten Versuch landete ich durch einen sicher ausgeführten Kampfsprung kampfbereit vor ihm und beendete den Kampf kurz darauf mit einer gelungenen Kombination verschiedener Attacken.
Nun erhoffte ich mir einige mächtige Gegenstände, die der Vampir bei sich trug. Ich wurde nicht enttäuscht! Zu aller erst fiel mir sein schwarzer Beutel auf, der sich als durchaus hilfreich herausstellte. Auch sein silbernes Amulett war von großem Wert, denn es ist magischer Herkunft. Seinen Umhang schätze ich noch heute, denn er vermag die Verteidigung zu verbessern. Des Weiteren besaß er noch den Stein des Guten, ebenfalls ein sehr mächtiger Gegenstand. Nach diesem wohl härtesten Kampf meines Lebens beschloss ich, mich in mein Seherhaus zurückzuziehen, um mir Notizen über das Geschehene zu machen und mich – bevor ich die letzte Aufgabe angehen wollte – zu regenerieren.
Wieder neu motiviert machte ich mich auf, den Alchemisten Lzhy´ Krnivos auf dem Hochplateau zu besuchen, denn wie ich im Struv erfahren hatte, benötigt er einen Freiwilligen, um die Grabstätte des großen Helden Y´nakh aufzusuchen.
Er beauftragte mich damit, ihm ein Stück von den Überresten der Gebeine Y´nakhs zu bringen. Dafür wolle er mich bei Brieseltrim Grieselhuck für die nächste Beförderung empfehlen. Also marschierte ich los, das Ziel immer fest im Blick. An dem freundlichen Fischer, der einen über den See bringt, vorbei führte meine Reise in die westlichen Feuerwälder. Dann stand ich am Fuße eines Hügels, auf dessen Spitze sich ein steinernes Monument befindet, das mir den Eindruck einer Grabstätte machte.
Ich stieg nach unten in die Stätte und befand mich in einem halbkugelförmigen Raum. Durch eifriges Untersuchen der Wände stieß ich auf einen Geheimmechanismus, durch den eine Treppe nach unten freigegeben wurde. Vorsichtig stieg ich die Stufen hinab. Unten angekommen, stieß ich auf ein sich am Boden befindendes Rätsel – ein Schieberätsel – das man durch geschicktes Verschieben der Teile lösen musste. Sobald man die richtige Kombination hat, kann man endlich durch ein Loch in die Grabkammer vorstoßen. Man befindet sich, genau wie es die Sage besagt, in einer dunklen Krypta.
An der Nordwand befindet sich der steinerne Sarkophag, der, wenig mit Runen verziert, schon viele Äonen überdauert haben muss. Da der Deckel nur aus einer losen Steinplatte besteht, war ich in der Lage, den Sarkophag zu öffnen. Im Innern befanden sich einige Überreste von dem, was wohl vor Urzeiten mal ein menschliches Skelett war, um den Rest einer Schädeldecke windete sich ein fein geschmiedeter Stirnreif aus einem fremdartigen, silbernen Metall. Ich nahm, wie mir aufgetragen wurde, ein mir brauchbar erscheinendes Skelettstück mit, nahm den Stirnreif aus dem Sarkophag, worauf hin die Schädeldecke, die er zuvor umschloss, zu Staub zerfiel.
Gleichzeitig erschien mit einem unmenschlichen Geheul ein Geist. Um die Ruhe des wohl schon aufgebrachten Toten nicht länger zu stören, untersuchte ich schnell den Stirnreif, der wohl ausgezeichneten Schutz bietet, legte ihn zurück und verschloss den Sarkophag wieder. Dann versuchte ich, die Gruft zu verlassen, doch das Loch, durch dass ich gekommen war, versperrte mir den Rückweg, so dass ich durch die Tür im Westen, die sich wie von Geisterhand von alleine öffnete, schritt und in einem anderen Höhlensystem herauskam. Müde von allen Anstrengungen machte ich mich auf, die Gebeinreste an den Alchemisten des Struvs zu übergeben. Bei ihm angekommen, überreichte ich ihm besagtes Stück, woraufhin er mich lobte und mir versicherte, mich bei seiner nächsten Unterredung mit dem Kommandanten lobend zu erwähnen.
Ich schleppte mich also an meinen Schreibtisch und formulierte diesen Bericht aus. An dieser Stelle möchte ich allen meinen Ausbildern und meiner guten Ausbildung im Struv danken, ohne die ich all diese Strapazen nicht so lebendig meistern hätte können. Auch gilt mein Dank allen, die mir Tipps und Anregungen gegeben haben, oder mich direkt im Kampf gegen die dunklen Mächte unterstützt haben.
Takal´Mor HisAsul